
Das Kümmern um den Haushalt ist neben unserem Alltag und meiner Zeit mit BB – wie zu erwarten – die größte Aufgabe, die ich an vielen Tagen zu meistern habe. Umso wichtiger ist es, dass ich eine gute Putzroutine habe, damit mir der Haushalt nicht über den Kopf wächst und ich genug Zeit für wichtige Dinge habe :).
Putzroutinen
Ich hatte schon viele verschiedene Putzroutinen in meinem Leben – aber im Alltag mit Kleinkind musste ich nochmal neue Dinge dazu gelernt: 5 gerade sein lassen, Abstriche machen, Unordnung zulassen UND mich so gut es geht an meine eigene (aktuell abgespeckte) Putzroutine halten!
Hier findest du also allerlei Infos, wie ich derzeit den Haushalt pflege, während ich mit Kleinkind den Tag über allein bin. Und welche Tipps ich dir mit auf den Weg geben kann, für deine eigene Putzroutine. Fangen wir aber mal gaaaanz vorne an.
1. Unterschied zwischen Aufräumen und Putzen
Immer wieder versuche ich meiner Familie zu erklären, dass, zum Führen unseres Haushalts, zwei Dinge entscheidend sind, die zwar auf den ersten Blick dasselbe zu sein scheinen, es aber in Wahrheit nicht sind.
Zunächst müssen wir unser Zuhause aufräumen.
Das heißt: wir räumen unsere benutzten Sachen weg, wir schmeißen Müll in den Eimer, wir machen Ordnung, machen unser Bett, räumen das Geschirr weg, bearbeiten die Post usw.
Wir kümmern uns also simpel gesagt um die Dinge in unserem Zuhause. Wenn wir das richtig machen, dann schaut es im Anschluss ordentlich aus.
Erst wenn unser Zuhause ordentlich ist, können wir uns der nächsten Aufgabe widmen: dem Putzen.
Das ist schließlich der Aufgabenbereich, bei dem wir wirklich mit Schwamm und Reinigungsmittel unsere Möbel, Gegenstände, Böden, Fenster etc. reinigen. Wenn wir das richtig machen, dann schaut es im Anschluss sauber aus.
2. richtig aufräumen
Grundordnung
Damit eine Putzroutine gut und zeitlich effektiv funktionieren kann, ist es hilfreich, wenn man sich beim Putzen auch nur dem Putzen widmen kann. Zunächst ist es also wichtig, dass die ganze Familie (natürlich altersentsprechend) ein Verständnis für Ordnung und Aufräumen hat. Denn Zeit sparen kann man beim Putzen dann, wenn man eben nicht nebenbei noch 100 Dinge an unterschiedliche Orte räumen muss.
Die Voraussetzung dafür, dass es bei euch ordentlich sein kann: Jede Sache braucht ein Zuhause. Jede Schere, jedes Blatt, jedes Kabel, jedes Buch…einfach alles, was ihr habt, braucht einen persönlichen Platz und jedes Familienmitglied sollte so viele Orte kennen (oder finden können), wie nur möglich.
(Solltet ihr diesen Punkt noch nicht in eurem Zuhause umgesetzt haben, empfehle ich euch, bei meinem Frühlingsputz Beitrag vorbeizuschauen, denn das Frühjahr ist die beste Zeit, um Ordnung zu schaffen).
Ordnung halten
Nachdem man also eine Grundordnung bei sich zuhause etabliert hat, ist es hilfreich sich an einigen Grundprinzipien zu orientieren, damit die Ordnung erhalten bleibt. Hier ein paar Beispiele aus meinem (Kleindkind-)Alltag:
Wenn ich von einem Raum zum anderen gehe, schaue ich immer ob es etwas gibt, was ich mitnehmen kann (ein Glas, ein Stif o.ä.)
Im Flur (an einer Stelle, an der ich bei einem Raumwechsel immer vorbei muss) habe ich ein kleines Sideboard und eine Kommandozentrale.
Hier lege ich gern mal etwas hin, was noch weggeräumt werden muss, wenn ich nicht in den dafür vorgesehenen Raum gehe. Z.B. Auf dem Weg ins Bad stelle ich hier schnell die Snackschüssel hin, die ich dann mitnehme, wenn ich daran vorbei in die Küche gehe)
Wenn ich mit einer Aktivität fertig bin (mit dem Arbeiten am Laptop, dem Basteln, Schneiden von Obst etc.) dann räume ich die dafür benötigten Sachen sofort weg.
BB hat nie Zugang zu all seinen Spielsachen. Stattdessen haben wir ein Rotationssystem. Nicht nur, weil ihm dies – inspiriert vom Montessori Konzept – bei der Konzentration sehr hilft, sondern auch, weil es uns und ihm das Ordnunghalten erleichtert, wenn die Menge überschaubar ist und alles einen Platz im Regal hat)
In unserer Wohnung verteilt haben wir sogenannte „Verstecke“ für Dinge, die (noch) kein Zuhause haben, die man nur kurz da hat oder gerade nicht final wegräumen kann. Ein Korb im Wohnzimmer für Kuscheltiere und Kleinkram von BB, ein Papierablagefach, ein Korb unterm Sofatisch). Diesen Verstecken widme ich mich gelegentlich und nehme mir die Zeit auszumisten und wegzuräumen.
Abendliches Reset
Reset= Wiederherstellung eines Ausgangszustandes
Diesen Begriff werde ich in weiteren Beiträgen noch häufiger verwenden, denn ich erschaffe tatsächlich für jeden meiner Räume mehrere Reset-Zustände. Dies hilft mir einen guten Überblick über meine Ziele und Aufgaben zu haben.
Im Folgenden rede ich vom Tages Reset. Stelle dir einfach die Frage: „Wie soll dieses Zimmer aussehen, wenn ich morgen früh aufstehe und es betrete“ und dann gucke, welche Aufgaben dafür erledigt werden müssen.
Nun erhälst du Einsicht in meine persönlichen Reset-Listen. Wenn ich zum Beispiel alle Wohnzimmer-Aufgaben am Abend vor dem Schlafengehe erledige, habe ich am nächsten Morgen einen entspannten und gut gelaunten Start.
Alle Aufgaben, die hier stehen, sind für mich die ersten wichtigsten Schritte in meiner ganzen Putzroutine, denn nur mit ihnen können mein Alltag und ich funktionieren.
- Spielecke von BB
- Bücher in die Kiste
- Spielsachen wieder ins Regal
- Bälle und Kuscheltiere in den Korb
- Esstisch
- Dinge wegräumen
- ggf. drüber wischen
- Wasser und Gläser für den nächsten Tag
- Sofa und Sofatisch
- Polster und Kuscheldecke richten
- Tisch leeren
- ggf. drüber wischen
- Konsole, Bildschirm und Lautsprecher aus?
- Oberflächen
- leer räumen
- reinigen
- Säubern
- Geschirrspüler einschalten
- Geschirrtuch wechseln
- ggf. Saugen
- ggf. schmutzige Fronten wischen
- Eingang
- Taschen und Jacken aufräumen
- ggf. Tasche ausräumen
- Flur
- Kommando Zentrale aufräumen
- Spielsachen in zentrale Spielekiste
- Waschbecken
- mit Handtuch drüber wischen
- Handtuch wechseln
- Oberflächen
- leer räumen
- ggf. drüber wischen
- Bett und Boden
- Bett machen
- Boden leer räumen
- Kleidung in Wäschekorb
- Wickelkommode
- Ordnung schaffen
- ggf. drüber wischen
- ggf. Tuch wechseln
Tipp
Baue dir in deinem Alltag Inseln für deine Reset Aufgaben.
Ich mache nicht alle Räume am Abend direkt vor dem Schlafengehen. Stattdessen mache ich den Reset im Schlafzimmer morgens nach dem Aufstehen, den Esstisch nach der letzten Mahlzeit des Tages, das Waschbecken nach dem letzten Händewaschen meines Sohnes, die Spielecke aufzuräumen läutet für BB das Zubettgehen ein usw. So verteile ich meine Reset-Aufgaben auf den ganzen Tag und habe am Ende des Tages alles erledigt, was 1x am Tag erledigt werden sollte.

Deine Aufgabe
Ich empfehle dir nun als 1.Schritt auf dem Weg zu deiner eigenen Putzroutine: dich mit deinen (täglichen) Reset-Räumen zu befassen. Räume ein Zimmer so auf, wie es dir gefallen würde, es am Morgen zu betreten. Mache dir dann eine Liste, was in dem Raum zu tun ist, um diesen Zustand herzustellen. Halte die Liste allerdings minimalistisch – es geht hier nicht darum den Raum blitzblank zu putzen, sondern ihn so aufzuräumen, wie es dir Nerven sparen kann, wenn du hier rein kommst.
Nun mache du es dir zur Gewohnheit dieses Zimmer spätestens am Abend auf ‘Reset‘ zu setzen (zumindest jeden Abend vor einem „Arbeitstag“). Sei dabei nachsichtig mit dir selbst – auch ich mache nicht immer jede Aufgabe jeden Tag. Manchmal ist es für mich völlig okay, die Zeit des Abends auszuschöpfen und stattdessen das Zimmer erst am nächsten Morgen aufzuräumen.