
In meinem Beitrag zum Thema Putzroutine 1 – Ordnung konntest du bereits erfahren, dass der Frühjahresputz ein wichtiges Element meiner gesamten Putzroutine ist. Dies hat zwei Gründe, die zugleich die Basis für unseren Frühjahresputz bilden:
1. Das Ausmisten
Das Ausmisten ist deshalb so wichtig, weil sich über das Jahr verteilt sehr viele Sachen in unserem Zuhause ansammeln.
Bitte denke immer daran: Jeder Gegenstand und jede Sache, die sich bei euch zuhause befindet, bedeutet Energie! Energie, die es in das Zuhause mitbringt. Energie, die du brauchst, um einen Platz dafür zu finden und immer wieder dort zu verstauen. Und letztendlich die Energie, die es braucht, sich immer wieder neu um die Sachen zu kümmern (Aufräumen, Saubermachen, in überfüllten Schubladen suchen etc.).
Damit wir ruhig und gelassen durch unseren Alltag gehen können, ist es meiner Meinung nach wichtig, dass wir uns lediglich mit Dingen umgeben, die wir wirklich brauchen und uns lieber einmal zu oft von Dingen trennen.
wieso ist Ausmisten für mich so wichtig
Für mich persönlich ist Ausmisten ein großes Thema, da wir keine riesige Wohnung haben und auch keinen Kellerabteil. Ich verstaue also von der Weihnachtsdeko, über Kinderkleidung, bis hin zu Bau- und Reise-Material alles in unserer Wohnung. Und es fühlt sich manchmal etwas überwältigend an, von so vielen Dingen und Kisten umgeben zu sein.
Aus diesem Grund habe ich das Ausmisten und Sortieren über die letzten Jahre immer weiterverfolgt und gebe auch zu, dass ich von Jahr zu Jahr gnadenloser werde. So schön eine große Büchersammlung auch aussieht – Bücher, die ich nicht (wieder) lese, kommen weg. So sehr ich darauf hoffe, ein Oberteil doch nochmal anzuziehen – wenn es nicht mehr passt, dann kommt es weg. Ich merke von Jahr zu Jahr eine größere Erleichterung, weil meine Arbeit mit diesen Sachen immer weniger wird.
Dieses Jahr nimmt mein Ausmisten sogar besondere Ausmaße an, denn nicht nur gestalten wir unsere Wohnung kleinkindgerechter, wir erwarten in 2 Monaten auch unser nächstes Kind – und mein Nesteltrieb hat es dieses Mal in sich. Mein Drang so viel Zeug wie möglich loszuwerden (damit meine Arbeit in Zukunft noch kleiner ist) ist also sehr groß!
Aus diesem Grund etabliere ich auch an vielen Orten in unserem Zuhause neue Möbel und Ordnungssysteme.
2. Das Putzen
Der zweite wichtige Teil des Frühjahrputzes steckt bereits im Wort – das Putzen! Wenn wir einmal im Jahr in jedem Winkel unseres Zuhauses sauber machen, dann sammelt sich in der restlichen Zeit des Jahres weniger Schmutz an sichtbarer Stelle an.
Für mich hat der Frühjahrsputz allerdings auch meditativen Charakter. Mir gibt es unglaublich viel Energie, nach dem langen und grauen Winterschlaf zunächst unser Zuhause auf Vordermann zu bringen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil wir im Frühjahr und Sommer natürlich besonders aktiv sind und daher weniger Zeit zuhause (und somit mit Putzen und Co.) verbringen.
Wenn ich hier von Putzen rede, dann meine ich allerdings nicht, die Stellen, die wir sowieso andauernd putzen, sondern eben von den versteckten Winkeln, von den unerreichbaren Ebenen und den suuuuuuper mühsamen Aufgaben.
Dazu einige Fragen: Wie sieht es denn bei dir hinter der Waschmaschine aus? Hast du dich mal getraut die Fußleiste deiner Küche zu öffnen? Wie lang ist es her, dass du deine Maschinen gereinigt hast? Und wann hast du zuletzt mal oben auf den Schrank rauf gesehen?
All dies sind Ecken unseres Zuhauses, um die wir uns selten bis gar nicht kümmern, weil sie einfach nicht zu unseren gängigen Routinen gehören. Umso wichtiger ist es, dass wir einmal im Jahr diese Stellen gründlich sauber machen. Wenn es zum Beispiel oberhalb des Schrankes schön staubfrei ist, dann fällt auch weniger Staub auf den Boden.
Die richtige Planung
Nun aber genug der Theorie, lass uns den Frühjahresputz in die Tat umsetzen. Wie kannst du das nun geordnet und strukturiert angehen?
Ich empfehle, dass du dich zunächst einmal hinsetzt und dir zu jedem Raum in eurem Zuhause eine Liste machst. Welche Dinge müssen hier ausgemistet und welche Stellen gereinigt werden? Lass hier nicht das geringste Detail weg, schreibe alles auf: von den Fenstern, über die Heizung, die Fußleisten bis hin zum Türrahmen. Dies ist übrigens auch die Reihenfolge, die ich für die Liste empfehle: von den Fenstern bis zur Tür – denn so werden wir schlussendlich auch putzen. Und scheue dich nicht alles in kleine Aufgaben zu unterteilen (aus „Küchenschränke putzen“ kannst du ruhig 5 Punkte machen -> einen für jeden Schrank).
Ich hänge mir diese Liste nun immer gern in den Türrahmen des jeweiligen Zimmers, denn so kann ich immer alle Aufgaben im Überblick sehen. Jetzt kommt nämlich der zeitliche Aspekt ins Spiel:
Wie lange du dir Zeit nimmst all diese Aufgaben zu erledigen, liegt ganz bei dir und dem Zustand eures Zuhauses. In manchen Jahren bist du vielleicht in wenigen Tagen mit dem Frühjahresputz fertig – in anderen verteilst du alle Aufgaben auf mehrere Wochen (oder wie ich heuer, sogar auf ganze 4 Monate).
Einblick in meine Nestel-Frühjahrsputz-Planung 2023
Unser 2. Kind kommt Ende Juni und ich habe dann eine Rasselbande von 2 unter 2 zu managen. Ich erahne schon jetzt, dass ich also im 2. Halbjahr nicht wirklich zu großen Aufräum- und Putzaktionen kommen werde. Umso wichtiger ist mir folglich, dass bis zur Ankunft des Babys unsere Wohnung einmal blitzeblank und zur Gänze ausgemistet ist.
Ich habe mich deswegen für einen Horizont von 4 Monaten entschieden, da ich so alle Haupträume auf jeweils einen Monat aufteilen konnte. Unsere Strategie ist dabei folgende:
1. Zimmer kleinkindgerecht planen und umgestalten
2. Möbel aufbauen und Änderungen vornehmen
3. Ausmisten
4. Reinigen und auf Vordermann bringen
Das alles in einem Monat zu schaffen, in der 2. Hälfte der Schwangerschaft, mit Kleinkind (während ich diesen Blog aufbaue) – das ist bereits eine große Herausforderung und an Arbeitspensum für mich völlig ausreichend.
Die Liste an der Tür ist daher umso wichtiger für mich, weil ich so sehe, was noch zu tun ist und Erledigtes abhacken kann. Ich kann dann auch mal eine Kleinigkeit erledigen, wenn ich gerade 10 Minuten übrig habe.
Der Zettel darf weg, wenn der Raum vollkommen fertig ist.
Tipps für die Umsetzung (mit Kind)
Hier habe ich nun noch einige Tipps zur praktischen Umsetzung und Motivation.
- Du brauchst nicht unglaublich viele Reinigungsmittel. Ein paar waschbare Lappen und eine Sprühflasche mit Wasser schaffen das meiste. Ich habe in meinem Schrank noch selbstgemachtes Badezimmer- und Staubspray (worüber du auf dem Blog bald mal mehr lesen darfst).
- Beim Ausmisten geht es nur ums Ausmisten: Halte daher 3 verschiedene Säcke/Körbe bereit:
- Müll – kann weg
- woanders hin – willst du behalten, aber es gehört nicht an diesen Ort
- verschenken oder verkaufen
- Um diese Körbe kümmerst du dich bei anderer Gelegenheit (am besten sogar erst, wenn du mit dem ganzen Frühjahrsputz fertig bist).
- Halte Zettel und Stift bereit für Notizen, was in Zukunft noch erledigt werden muss bzw. eine Lösung (alias ein neues System) braucht z.B. :
- Eine Erinnerungskiste kaufen
- Einlegefächer für die Schublade besorgen und einsortieren
- Neue Fotos für Wandgalerie aussuchen
- Wenn du von der Masse an Aufgaben überwältigt bist, dann teile dir den Raum in kleine Häppchen! Wenn du heute nur die Lampe sauber machst oder nur ein Eck des Zimmers, dann reicht das völlig aus. Sei nicht streng zu dir!
- Und zu guter Letzt: gemeinsam macht es mehr Spaß! Vor allem wenn du den Frühjahrsputz mit Kind machst – lass dir und euch Zeit. Genieße es mit etwas zu spielen, was dein Kind gerade entdeckt hat, macht eine Pause und lest ein Buch oder genießt ein leckeres Picknick auf dem Küchenboden.