
Woher kommt Montessori?
Montessori ist eine Pädagogikform, die von Maria Montessori Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde.
In der Zeit nach ihrem Medizinstudium arbeitete Maria Montessori sehr viel mit Kindern (z.B. auf einer psychiatrischen Station und später auch als Leiterin des ersten Kinderhauses Roms). In dieser Zeit lernte sie durch das Beobachten und Fördern der Kinder, die Wichtigkeit von Freiarbeit, achtsamem Beobachten und Individualität bewusst in ihre Arbeit zu integrieren.
Mit ihren Erkenntnissen und Methoden revolutionierte Maria Montessori die Pädagogik damals. Und noch heute wird ihr Wissen in zahlreichen Schulen, Kindergärten und Familien geschätzt und umgesetzt.
So ist es auch in unserer Familie. Deswegen möchte ich dir gerne mehr über meine persönliche Auffassung der Montessoripädagogik und unserer Umsetzung zuhause erzählen.
Grundgedanken
Als wir Eltern geworden sind habe ich mich stets mit der Frage befasst, wie ich unsere Kinder fürs Lernen und Beschäftigen begeistern kann. Je mehr ich mich schließlich mit der Montessoripädagogik befasste, leuchtete mir ein, dass meine Aufgabe nicht ist, BBs Motivation zu wecken, sondern eher, sie ihm im Laufe der Zeit nicht zu rauben.
Montessoris Kerngedanken waren, dass jedes Kind ein natürliches Streben nach Entwicklung, Individualität und Lernen verspürt. Ihrer Auffassung nach brauchen Kinder demnach weder Belohnungen noch Strafen (diese sind sogar hinderlich für die persönliche Motivation). Was sie brauchen, ist Raum um ihre eigenen Bedürfnisse, Talente und Begabungen zu entdecken und zu entfalten.
Herunterbrechen kann man diese Gedanken schließlich darauf, dass die Umgebung des Kindes an eben dieses angepasst sein sollte, so dass das Kind die Möglichkeit hat sich darin zu entfalten, alltägliche Dinge zu lernen und Dinge selbst zu tun!
Hilf mir es selbst zu tun!
Montessori gliederte den Entwicklungsprozess von Kindern in drei Phasen, wobei ich zunächst nur auf das erste Kindheitsstadium von 0 bis 6 eingehen möchte. In dieser Phase entwickelt sich laut Montessori die Persönlichkeit und Fertigkeit des Kindes.
In dieser Zeit liegt der Fokus auf intellektuellen, motorischen und sozialen Funktionen, sodass diese unwiderruflich in der Persönlichkeit des Kindes gefestigt werden.
Die Aufgabe von uns Erwachsenen ist es, dem Kind so viel Freiheit und Unabhängigkeit zu bieten, wie nur möglich. Denn von Geburt an ist es das, wonach Kinder streben. Anstatt die Dinge für das Kind zu tun, begleiten wir die Kinder also dabei es selbst zu tun.
Genug der Theorie – im Folgenden möchte ich etwas genauer darauf eingehen, wie wir diese Grundideen in die ersten Babymonate integriert haben.
Ich möchte dazu noch sagen, dass man zwar einige Dinge bereits ab der Geburt anwenden kann, trotzdem zeigt sich mir, dass der Großteil der Montessori-Auslegung erst ab dem 1. Geburts umzusetzen ist.
Vorbereitungen vor der Geburt
Neben den ersten Vorbereitungen für das Baby, bei denen ich mich teilweise an Montessori orientiert habe, habe ich mich auch viel mit meinen persönlichen Einstellungen und Grundsätzen befasst. Da Montessori erst im Kleinkindalter so wirklich umfangreich anwendbar wir lag es nahe, dass ich mich zunächst auf die Arbeit mit mir selbst konzentriere.
Meine Einstellung
Seine eigene Einstellung zu überarbeiten ist gar nicht leicht, aber in Bezug auf das Muttersein doch etwas leichter als man meinen würde. Denn ich hatte das Gefühl ich dürfte mich nochmal ganz neu erfinden, mich fragen, wer ich sein möchte und wie ich sein will.
Geprägt von der eigenen Kindheit und dem eigenen Umfeld, ergeben sich ab diesem Punkt für jeden unterschiedliche Ansätze beim Finden der persönlichen Grundsätze. Hier ein Auszug aus meinem Weg:
Du bist ein Mensch mit Gefühlen, genau wie ich. Diese Gefühle haben Platz in unserem Alltag und ich unterstütze dich dabei sie zu erleben und bin dir ein Vorbild.
Wenn du schläfst, dann darf ich mich ausruhen, mich entspannen und meinen Interessen nachgehen. Auch ist dies die Zeit, in der ich elektronische Geräte benutze.
Wenn etwas im Haushalt zu tun ist, dann wirst du dabei sein. Du darfst in der Zeit alleine spielen, in der Trage mit Mama kuscheln oder mitmachen.
Das passende Baby-Zubehör finden
Nachdem ich mir schließlich über meine Leitsätze Gedanken gemacht habe, galt es für mich unsere Umgebung so vorzubereiten, dass mir die Umsetzung dieser leichtfallen würde. Dabei half es mir meine Routinen zu beobachten und zu sehen, wo ich eine Lösung für mein Baby brauchen würde.
1. Mobile Spielstation
Ich richtete eine Spielecke ein mit Spiegel, Unterlage, Mobile. Hier hatte BB stets die Möglichkeit in Ruhe und auch allein zu spielen. Gleichzeitig konnte ich die Decke und das Mobile auch jederzeit mit in die Küche, das Bad etc. nehmen. Während ich etwas anderes machte, beschäftigte sich auch BB mal 10-15 min. allein (je nach Alter).
2. erhöhte Babywippe
Dasselbe galt für die Hochstuhl-Babyschalen-Kombi: diese konnte ich jederzeit mit in die Küche nehmen und BB konnte aus sicherer Entfernung von oben zusehen.
3. Babynest
Ich und auch mein Mann verbringen gerne Zeit auf dem Sofa. Wir schauen Filme, Spielen, lesen etc. Hierfür kaufte ich ein Babynest, damit BB stets mit mir oder uns auf dem Sofa sein konnte und hier seinen eigenen Wohlfühlort hatte.
Abschluss
Neben einer Wickelkommode und einem Beistellbett war das alles, was wir für BB vor der Geburt besorgt haben. Wir waren also hier bereits am Anfang sehr minimalistisch und wollten uns im Laufe der Zeit an BBs Bedürfnisse anpassen. Also Dinge dann kaufen, wenn wir sie benötigten.
Wie das aussah, erfährst du im Laufe der Zeit auf diesem Blog. 😊