Pflanzen Pflege

Pflanzen Pflege

Ich liebe Pflanzen!
Meiner Meinung nach sind sie die schönste Dekoration, die man sich in sein Zuhause stellen kann. Sie tun der Luft gut, sind ein toller Farbkleks im Gesamtbild und bringen uns die Natur in die Großstadt.
Aber…ich bin kein Pflanzen Experte – und diesen Anspruch werde ich auch nie haben! Aber ich wäre nicht SystemMama, wenn ich nicht auch die Pflanzen Pflege mit System und Struktur anginge.

Eine kleine Anekdote

Wenn ich auf meine Kindheit zurück blicke, dann kann ich mit Sicherheit sagen, dass meine Freude an Pflanzen von meiner Großmutter geprägt wurde.

Ihr ganzes Leben lang hat sie, neben ihrer harten Arbeit in einer Fabrik, auch noch all ihre Energie in einen wunderschönen Garten gesteckt. Ihren Lebensabend verbrachte sie in ihrem wunderschönen und hart erarbeiteten Haus in Kroatien, wo sie sich niederließ. Und ihr könnt euch kaum vorstellen, wie wunderschön ihr Garten war.

Wenn man zum großen Tor herein ging zierten links und rechts meterlange Rosenbüsche den Weg, vor dem Balkonaufgang und auf dem Balkon blühten die schönsten Blumen, wunderschöne Bäume und eine Kletterrose zierten die Front des Hauses bis in den 2. Stock hinauf.

Doch nicht nur für die Schönheit des Gartens hatte meine Oma ein Händchen. Auch für die Nützlichkeit dessen hatte sie viel Energie übrig. Von Salaten, über Gurken, Tomaten und Co. bis hin zu Obst- und Nussbäumen sowie einem Weingarten – ihr grüner Daumen trug wirklich viele Früchte.

Hier habe ich viel von meiner Kindheit erlebt, mitbekommen und die Freude am Gärtnern entfacht. Ich wünschte mir heute, ich hätte sie besser ausgefragt, als ich noch klein war und sie mir so viel Wissen über die Selbstversorgung hätte beibringen können.

Meiner Pflanzenliebe hat das allerdings keinen Abbruch getan und als ich schließlich von zuhause ausgezogen bin habe ich immer mehr Pflanzen dazu gekauft und so meine Freude am Indoor-Gärtnern entdeckt.

kein Experte

Ich betone es nochmal (und das gilt für viele Themen auf meinem Blog): ich erhebe keinen Anspruch auf Expertentum in dieser Kategorie.

Ich kaufe Pflanzen dann, wenn ich sie schön finde und kann mir ihre Namen nie merken. Dadurch weiß ich auch selten vorab, wie ich sie wirklich pflegen sollte. Stattdessen genieße ich einen anderen Aspekt am Gärtnern, das „Learning by doing“ oder auch: kennen lernen.

Wenn ich eine neue Pflanze kaufe, dann ist es immer zuerst mein Ziel sie kennen zu lernen. Wie gehe ich also vor?

die Pflanze kennenlernen

Sobald ich eine neue Pflanze gekauft oder geschenkt bekommen habe schaue ich mir zunächst einmal die Erde an. Das geht, nicht nur zu Beginn, sehr gut mit einem Holzstäbchen. Ist die Erde trocken kriegt die Pflanze erstmal ordentlich Wasser, ist sie nass bekommt sie keines. Wenn ich nicht bereits im Laden auf Schädlinge kontrolliert habe, tue ich das spätestens jetzt und suche ihr anschließend einen ersten Platz, wo ich sie eine ganze Weile nicht anrühre.

Und dann beobachte ich. Wächst sie? In welche Richtung wächst sie? Verliert sie viele Blätter? Wie lang braucht es bis die Erde trocken ist? Wie reagiert sie, wenn sie ein paar Tage trocken bleibt?

Entsprechend dieser Beobachtungen erfahre ich eigentlich alles, was ich zunächst über ihre Pflege wissen sollte. Wo ich sie platzieren sollte, wie oft ich sie ungefähr gießen sollte und vieles mehr. Ich nehme mir dann noch ein paar Wochen Zeit und finde einen Rythmus, der gut passt.

meine Pflanzen Routine

Ich wäre nicht SystemMama, wenn ich nicht auch im Bereich Pflanzen irgendwie eine Routine oder einen Plan hätte.

Monatlich

Da die meisten Pflanzen in unserem Wohnzimmer stehen, ist die Pflanzenpflege teil meines monatlichen Großputzes in diesem Raum. Zunächst stelle ich alle Pflanzen in die Küche (bis auf die ganz Großen). Ich fülle das Waschbecken mit Wasser (Raumtemperatur). Nach und nach stelle ich die Spüle dann mit Pflanzen voll und lasse diese ca. 20-30 Minuten einfach darin stehen.

Ich nehme mir dann beim Rausholen die Zeit und schaue mir jede Pflanze kurz an. Schneide ggf. trockene Blätter ab, schaue mir die Wurzeln an, staube sie ab oder plane Schritte, sollte es der Pflanze nicht gut gehen.

Natürlich braucht nicht jede Pflanze 1x im Monat Wasser – manche kriegen zwischendurch nochmal einen Guss, andere brauchen nur alle paar Monate ein regelrechtes Ertränken.

1-2x im Jahr

Meist nutze ich hier den Zeitpunkt eines Urlaubs und stelle alle Pflanzen einmal in die Dusche. Sie werden dann alle extrem gründlich abgeduscht. Dabei bekommen sie natürlich so viel Wasser ab, dass sie eine reguläre Urlaubszeit gut überstehen (sofern es nicht Hochsommer ist – da nutze ich ggf. eine andere Lösung für die Pflanzen).

Nach unserer Rückkehr wird sich natürlich liebevoll um jede Pflanze gekümmert. Die Erde überprüfen, ggf. gießen, Schneiden und düngen.

ca. 3-5 Jahre

Alle paar Jahre nehme ich mir einen Nachmittag oder Abend die Zeit und mache eine riesengroße Umtopfaktion. Wie der Name schon sagt werden Pflanzen in andere Gefäße verfrachtet oder anderweitig in der Erde überarbeitet.
Da ich das erst vor 2 Tagen gemacht habe, möchte ich darauf jetzt etwas näher eingehen.

Das große Umtopfen

Bis vor 2 Tagen waren meine Pflanzen alle in klassischer Pflanzenerde. Der für mich größte Nachteil ist, dass nur Erde allein leider nach wenigen Jahren bereits „tot“ ist. Es ist dann so, als würde die Erde keinerlei Wasser mehr speichern, sie fühlt sich nur noch brösselig und sandig an. An der Oberfläche wirkt sie eingefallen und wie gepresst. Das ist der Zeitpunkt, wo meine Pflanzen eine Generalsanierung im Topf benötigen. Aber oft geht es manchen Pflanzen bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gut.

Dieses Jahr habe ich mich für eine etwas andere Art entschieden und nach etwas Recherche einen Pflanzenmix erstellt. Dieser beinhaltet:

10 l Indoor Pflanzenerde
5 l Orchideen Erde
5 l Blähton
2,5 l Pflanzengranulat

Dies habe ich einfach in einer Plastikbox vermischt und habe zum Glück auch noch etwas über, was ich in der nächsten Zeit noch bei neuen Pflanzen oder Ablegern verwenden kann.

Was habe ich für die einzelnen Pflanzen verändert?

Alle Pflanzen wurden heuer also nicht nur ihrem Wurzelwerk entsprechend in einen neuen Topf gegeben, sondern ich entfernte diesmal jeden Krümel alte Erde und gönne der Pflanze meinen neuen Mix. Zu diesem kann ich aktuell natürlich noch keinen Erfahrungsbericht abgeben – aber ich halte euch auf dem Laufenden.

Ich habe allerdings auch abseits der Erde noch viele Veränderungen für manche der Pflanzen vorgenommen:

  • von zu großem in einen kleineren Topf, von zu kleinem in einen großen Topf
  • Ableger aus dem Wasser in die Erde eintopfen
  • der Drachenbaum wuchs mir seit ein paar Jahren sehr schnell und dadurch krumm und dünn. Ich habe bereits vor ein paar Wochen alle Verzweigungen abgeschnitten und ins Wasser gesetzt – die ersten Wurzeln kommen bereits 🙂
  • manche Pflanzen waren bereits so buschig – ich habe sie aufgeteilt und 2 oder 3 Töpfe damit befüllt
  • eine Pflanze (ich sagte ja, ich kenne ihre Namen oft nicht :D) war immer ausgetrocknet und schlapp, egal wie oft ich sie gegossen habe. Ihre Wurzeln sahen auch größtenteils gar nicht gut aus. Hier griff ich zu einer radikalen Methode: ich habe alles weggeschnitten, was nicht gut war und habe alles gründlich gereinigt. Nun steht sie anstatt in Erde erstmal für eine Weile in Wasser. Bis sie mir wieder Frische und Lebensfreude ausstrahlt bleibt sie hier und wurzelt hoffentlich ordentlich nach.
  • Auch von anderen Pflanzen habe ich Ableger genommen – ich habe sie an einer bestimmten Stelle abgeschnitten und ins Wasser gesetzt, wo aus ihnen hoffentlich neue Pflanzen werden
  • meine Kernzucht – ich habe auch viel Freude daran Pflanzen aus Kernen selbst zu ziehen. Der Klassiker ist wohl die Avocado, aber ich habe auch schon eine Zitrone und arbeite immer mal wieder an dem Projekt, es mit einem Mangokern hinzubekommen (geklappt hat es schon, allerings hat die Pflanze dann irgendwann aufgegeben)
  • mein Sorgenkind: eine Namenlose Pflanze habe ich leider (obwohl sie trocken aussah) viel zu oft gegossen. Sie hat fast alle Wurzeln verloren und macht gar keinen guten Eindruck. Ich habe sie gründlich gewaschen und lasse sie nun zunächst einmal ein bisschen an der Luft trocknen. Bald werde ich versuchen sie ins Wasser zu setzen und hoffe ihre Wurzeln kommen nach

Tipp für die Zeit danach: Ich habe ein richtiges Trauma von den letzten Erdepackungen, die ich gekauft habe – wo ich mir immer Trauermücken ins Haus geholt habe. Auch dieses Jahr war wieder ein Loch in einem der Säcke und hier ließen sich Trauermücken nieder. Ich habe also nach dem Umtopfen mit Mittel gegen diese lästigen Tiere gegossen.
Ich werde die Pflanzen nun eine Weile streng beobachten, wie es ihnen geht, ob sie Ungeziefer bekommen, wie viel Wasser sie brauchen. In ein paar Wochen werden sie etwas gedüngt und wir gehen wieder zu unseren gewohnten Routine über.

auch heuer wieder Verluste…

und diesmal sogar eine schmerzhafte. Durch die Geburt von BB Ende ’21 und der aktuellen Schwangerschaft war ich extrem abgelenkt im letzten Jahr. Ich habe mich also vielleicht nicht ganz so zeitaufwendig um die Pflanzen gekümmert, wie gewohnt. Ich habe mein Lieblingsstück aufgeben müssen, als ich bemerkte, dass auch unterhalb der Erde bereits alles ausgetrocknet ist und das hat mir wirklich weh getan, weil es eine gerettete Pflanze war, die ich bekommen habe und der ich über viele Jahre neues Leben eingehaucht habe.

Auch andere Pflanzen haben es nicht oder nur teilweise geschafft noch zu bestehen. Das ist der Nachteil an meiner „Learning by doing“ Methode – ich habe sicherlich mehr Verluste, als wenn ich von vornherein alles über eine Pflanze weiß. Aber ich arbeite nunmal einfach anders. (und abunzu recherchiere ich dann ja doch auch mal etwas :D).

Abschließende Tipps

Ich kann jedem nur empfehlen sich an die Pflege von Pflanzen ran zu trauen, sofern es noch nicht der Fall ist, denn ich finde es hat was richtig Meditatives an sich. Man braucht auch nicht viel und sicherlich nicht Unmengen Geld. Fange einfach, wie ich, irgendwo an und erweitere deine Sammlung über die Jahre. Wie du lesen konntest reichen dafür bereits übrig gebliebene Kerne von Obst und Gemüse aus.

was ich dir empfehle zu kaufen

– Plastiktopf für die Aufbewahrung von Erde
– Schaufel (ich nehme die von BB für die Sandkiste)
– Dünger -> nutze hier auch gerne Hausmittel, wie Bananenschalen oder Kaffeesatz
– Pflanzen von einfach überall (im Blumenladen ist es natürlich schön, aber meine Prachtexemplare kommen tatsächlich vom Diskounter Supermarkt)

Mit der Zeit wirst du eine große Sammlung an Blumentöpfen anhäufen – so hast du eigentlich bald in jeder Größe was verfügbar. Achte darauf immer einen Über- und Untertopf zu paaren. Solltest du hier mal etwas Neues kaufen müssen, empfehle ich den Kauf von durchsichtigen Untertöpfen – hier kannst du schnell und einfach die Nässe der Erde und das Wurzelwerk einsehen.

Und nun ran ans Werk – Auf dass unsere Daumen grün werden!

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