
Heute möchte ich mit euch einige Gedanken teilen, die ich rund um die Geburtsvorbereitung habe und dir erzählen welche Vorbereitungen meiner Meinung nach besonders nützlich sind.
Warum auf die Geburt vorbereiten
Bevor wir ein Baby erwarten (vor allem das erste) haben wir wirklich alle Hände voll zu tun. Möbel aussuchen und aufbauen, zuhause Platz schaffen für ein neues Familienmitglied, Kleidung kaufen und waschen, aufräumen, das Wochenbett vorbereiten…. Die Liste ist endlos. Und dann soll man sich auch noch auf die Geburt vorbereiten? Ja! Unbedingt!
Viele Aspekte einer Geburt geben Anlass dazu, dass wir uns darauf vorbereiten sollten. Natürlich sollten wir uns unserem Körper nicht erst nach solch einem großen Ereignis widmen, doch auch unsere mentale Stärke und die Geburt selbst sollte unsere Aufmerksamkeit bekommen.
Die Geburt ist etwas natürliches, aber…
Wir Frauen sind dafür geschaffen Kinder zu gebären und dennoch hat sich in den letzten tausenden von Jahren einiges daran für uns geändert. Und mal wieder ist der Aufrechtegang daran schuld.
Durch das aufrechte Gehen ist unser Becken kleiner geworden – vielen ist bereits bekannt, dass Babys heute deswegen früher den Laib der Mutter verlassen, als noch etliche Generationen vor uns. Auch ist das kleine Becken, und der dadurch sehr enge Geburtsweg, Auslöser dafür, dass wir selten eine schmerzfreie Geburt erleben können (wie wir das ansonsten häufig in der Tierwelt sehen).
Das sollte uns allerdings nicht aufhalten, sondern ich möchte dir damit lediglich kurz aufzeigen, warum es vor allem heute so wichtig ist, dass wir uns auf die Geburt vorbereiten. Durch unsere moderne Zeit hat sich in der Welt des Gebärens einfach viel verändert.
Die ersten Vorbereitungen nach dem positiven Test
Ja, deine Schwangerschaft wird inetwa 40 Wochen dauern. Trotzdem ist es in vielen Gebieten ratsam, sich direkt nach dem positiven Schwangerschaftstest bereits mit einigen Fragen zur Geburt auseinander zu setzen. Das liegt vor allem daran, dass Reservierungen und Anmeldungen erfolgen müssen und das Angebot in manchen Regionen begrenzt ist. Je früher, desto besser also.
Wo möchtest du entbinden?
Die gängisten Entbindungsorte sind dabei Krankenhäuser und Geburtshäuser, sowie Hausgeburten. Lass mich kurz und bündig die Vor- und Nachteile dessen aufzeigen.
Krankenhaus
Geburtshaus
ZUhause
Zu einer Hausgeburt kann ich nicht viel sagen, da ich selber niemanden kenne, der diesen Weg gewählt hat und den ich ausfragen könnte. Allerdings wäre aus meiner Sicht ein Vorteil, dass man in seiner privaten und angenehmen Umgebung ist, dass man alles so gestalten kann, wie man es sich vorstellt und, dass man keine Fahrten unternehmen muss.
Ansonsten hat eine Hausgeburt wohl die selben Vor- und Nachteile, wie das Geburtshaus.
Betreuung rund um die Geburt buchen
Du solltest in den ersten Wochen deiner Schwangerschaft anhand deiner Wahl des Geburtsorts eventuell noch weitere Betreuungen anfragen.
Ich zum Beispiel entschied mich bei beiden Geburten für eine Entbindung im Krankenhaus. Damit ich die Option einer ambulanten Geburt (keine Aufnahme auf der Wochenbettstation) in Anspruch nehmen durfte und rundum versorgt bin, brauchte ich eine…
Nachsorgehebamme
Diese kommt in den ersten Tagen nach der Entbindung täglich und in den Wochen drauf je nach Bedarf zu euch nach Hause. Sie untersucht das Baby und dich so engmaschig, dass eingeschritten werden kann, sollte etwas nicht in Ordnung sein. Auch unterstützt sie dich psychisch, beim Stillen und anderen Anliegen.
In Österreich ist ein Großteil ihres Angebots kostenfrei und nur für Zusätzliches muss man selber aufkommen.
Geburtshebamme
In vielen Krankenhäusern kann man eine eigene Wahlhebamme mitbringen und umgeht so die Nachteile, dass man seine Wünsche vorab nicht definieren kann oder, dass man wechselnde Betreuungspersonen hat.
Diese ist selber zu bezahlen (und zumindest in Österreich sollte man sehr schnell sein mit der Buchung). Dafür hat man dann aber bei der Geburt eine Kombination aus 1:1 Betreuung – wie im Geburtshaus, und dem medizinischen Standard eines Krankenhauses.
allgemeine Vorbereitung auf die Geburt
Die Psyche ist meiner Meinung nach der nahezu wichtigste Aspekt in den Vorbereitungen auf eine Geburt. Eine mentale Vorbereitung auf das, was einen dort erwartet, ist erforderlich, eben weil so viele Aspekte eine Geburt beeinflussen können und wir heutzutage eigentlich keine Vorstellung mehr davon haben, wie eine Geburt wirklich ist.
Geburtsvorbereitungskurs
Da ich mitten in der Pandemie meine erste Schwangerschaft erlebte, war das Angebot an Kursen leider sehr begrenzt. Von Online Angeboten war ich nicht sehr überzeugt, weshalb ich mir stattdessen durch eine Kombination aus Videos, Büchern und Geburtserfahrungen selbst Wissen angeeignet habe. Dennoch würde ich heute wieder jedem empfehlen es sich leicht zu machen und einen Kurs zu buchen, denn man hat in dieser Zeit wirklich genug anderes zu tun.
Es gibt dabei viele verschiedene Konzepte – ich konzentrierte mich bei der 1. Schwangerschaft auf das Hypno Birthing und nun bei der 2. Schwangerschaft auf die Mentale Geburtsvorbereitung. Mache dich gerne schlau, welche Konzepte es so gibt und was dir zusagt.
Kenne deine Wünsche
Je näher die Geburt rückt, desto mehr Gedanken solltest du dir darüber machen, wie du dir diese vorstellst. Der Ort ist dabei wichtig aber auch rundherum gibt es viele Entscheidungen zu treffen, die dir die Visualisierung deiner Geburt erleichtern. Ich gehe weiter unten nocheinmal näher auf diesen Aspekt ein – bei deinem Geburtswünsche-Plan.
In diesem Zuge empfehle ich dir auch immer wieder intensive Gespräche mit deinem Partner bzw. deiner Begleitperson. Dieser sollte deine Wünsche und Vorstellungen kennen und sich gezielt für dich einsetzen können.
körperliche Vorbereitung
Es gibt viele Übungen, die man rund um die Geburt umsetzen kann. Im Zuge des Hypnobirthings habe ich einige kennen gelernt. Gerade in meiner 2. Schwangerschaft habe ich allerdings nicht so oft Zeit dafür. Stattdessen war mein Motto: so viel Bewegung im Alltag wie möglich und das bis zum Schluss! Ich bewege mich also viel, mein 18 Monate alter BB ist noch immer ein Tragekind und durch ihn bewege ich mich sowieso bereits mehr als in der 1. Pandemie-Schwangerschaft.
Welche Aufgaben habe ich gezielt umgesetzt
Um dich nicht so wage in der Luft hängen zu lassen, möchte ich trotzdem ein paar der Dinge und Übungen erzählen, die ich in meinen Alltag integriert habe. Ich bin dabei kein Vorzeigeschüler, denn ich bin definitiv nicht so fleißig, wie im HypnoBirthing empfohlen – aber ich tue diese Dinge, so gut es mir möglich ist.
Angefangen habe ich damit ca. in der 32.-34. Schwangerschaftswoche:
bevor es los geht
Nach all dieser Zeit, gibt es dann natürlich auch noch kurzfristige Vorbereitungen, die du in den letzten Wochen und Tagen vor der Geburt umsetzen kannst bzw. solltest. Manche davon sind teilweise als Ammenmärchen abgestempelt – aber bei einigen Dingen dachte ich mir einfach „Hilfts nichts, schadets nichts“.
Geburts Wünsche notieren
Mir hat es gegen Ende der Schwangerschaft sehr geholfen meine ideale Geburt aufzuschreiben und anhand dessen meine Geburtswünsche auf einem schönen Blatt zu notieren. Dieses werde ich ins Krankenhaus mitnehmen um auch die Hebammen einen Blick drauf werfen zu lassen.
Ich möchte betonen, dass es sich meiner Meinung nach um Wünsche handelt, denn eine Geburt verläuft immer anders, als man es sich vorstellt. Aber es ist wichtig sich vorab Gedanken zu machen, was man sich gut und was weniger gut vorstellen kann. Fragen, die du dir dabei stellen könntest:
Kliniktasche Packen
Wenn du keine Hausgeburt wählst, dann solltest du natürlich auch einige Dinge mitnehmen. Ich empfehle dir, eine Liste zu schreiben, mit Dingen, die du dabei haben willst und alles was du bereit legen kannst bereits an einem Ort zu sammeln. Wenn es los geht kann dein Partner die Liste nochmal durchgehen und alles in eine Tasche einpacken.
Meine Erfahrung aus der 1. Geburt: Du brauchst weniger, als du denkst.
letzte körperliche und psychische Wohltaten
Zu guter Letzt habe ich einige Empfehlungen des Krankenhauses umgesetzt – eben, weil es zu probieren wohl nicht schaden wird. Und mich darauf konzentriert nochmal richtig mentale Energie zu sammeln:
- Dammmassage und Heublumen Dampfbad
- Himbeerblätter Tee
- Datteln und Leinsamen essen
- Entspannungs Übungen
- ein letztes Verwöhnprogramm: Fußpflege, Massage, Friseur
- Energie tanken: Essen und ins Kino gehen, mit Freundinnen verquatschen
Wie immer ist das nur ein Bruchteil aller Informationen und vieles konnte ich nur erwähnen, statt es ausführlich zu erläutern. Du darfst gerne hier in anderen Artikeln stöbern und du findest ausführlichere Inhalte zu gewissen Themen.
Auch freue ich mich dich auf Instagram zu sehen, wo wir in den Kommentaren gerne Fragen und Anregungen austauschen können.